EPILEPSIE BEIM HUND: WIE KÖNNEN SIE IHREM HAUSTIER HELFEN?

2023-05-13
EPILEPSIE BEIM HUND: WIE KÖNNEN SIE IHREM HAUSTIER HELFEN?

Unser Haustier kann an verschiedenen Krankheiten leiden, aber es gibt einige, über die wir uns besonders Sorgen machen. Eine davon ist die Epilepsie bei Hunden. In den meisten Fällen gibt es keine Möglichkeit, unser Haustier vor dieser Krankheit zu schützen. Was wir jedoch tun können, ist eine enge Zusammenarbeit mit einem Arzt, der nach einer sorgfältigen Diagnose die geeignete Behandlung auswählt. Erst dann hat Ihr Hund die Chance, wieder jeden Tag zu genießen.

Was ist Epilepsie bei Hunden?

Bei dieser Krankheit handelt es sich im Wesentlichen um eine Fehlfunktion des Gehirns, bei der die elektrischen Entladungen gestört sind. Dies führt zu wiederkehrenden Anfällen. Diese können sich auf unterschiedliche Weise äußern, da die veränderten Impulse in Dauer und Stärke variieren können. Epileptische Anfälle oder Epilepsie beim Hund können partiell sein (fokale Epilepsie) oder den ganzen Körper betreffen (generalisierte Epilepsie).

Was kann epileptische Anfälle bei Hunden auslösen?

Viele Krankheiten können zum Auftreten von Epilepsie beitragen. Um die Ursache des Problems zu finden, sollten bei jedem Hund Schritt für Schritt weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Es lohnt sich, tiefer zu graben, um herauszufinden, was hinter dem beunruhigenden Verhalten unseres Haustiers steckt.

Epilepsie kann durch intrakranielle oder extrakranielle Erkrankungen verursacht werden. Intrakranielle Ursachen sind epileptische Anfälle in solchen Fällen sekundär zu schweren Erkrankungen, die sich im Gehirn entwickeln. Dazu können angeborene Läsionen, Infarkte, Blutungen, aber auch entzündliche oder sogar neoplastische Läsionen gehören.

Die extrakraniellen Ursachen hingegen sind in der Tat zahlreich. Sie sind in verschiedenen Teilen des Körpers zu finden. Epilepsie bei Hunden ist ein sekundäres Problem, so dass neben den Anfällen auch andere Symptome auftreten können, die für die zugrunde liegende Krankheit charakteristisch sind.

Zur ersten Gruppe der extrakraniellen Ursachen gehören Herzerkrankungen und Gefäßläsionen oder Bluthochdruck. Eine weitere Gruppe sind Entzündungen des Nervensystems. Diese können durch eine Vielzahl von Krankheitserregern verursacht werden, aber auch ein Hitzschlag kann beispielsweise eine Ursache sein.

Nicht selten trägt ein Trauma zu epileptischen Anfällen bei. Es kann vorkommen, dass der Besitzer bei einem Hund, der gerade einen Autounfall überlebt hat, Anfälle beobachtet. Es kann auch sein, dass viele Monate, manchmal sogar Jahre, seit dem Unfall vergangen sind, bevor die ersten Symptome auftreten.

Bei Jungtieren können entwicklungsbedingte Veränderungen die Ursache für Probleme sein. Bei Welpen ist der häufigste Hintergrund ein genetischer Defekt, der mit der Struktur des Gehirns oder des Rückenmarks zusammenhängt. Ein weiteres Beispiel ist eine Störung der Nervenzellernährung. Die Erkennung solcher Veränderungen erfordert spezielle Tests und ein hohes Maß an Engagement seitens des Betreuers.

Viele epileptische Anfälle haben ihre Ursache in Stoffwechselstörungen. Ein verminderter Zuckerspiegel, eine Leber- oder Nierenerkrankung, eine portale-periphere Anastomose, ein veränderter Schilddrüsenhormonspiegel und sogar Vergiftungen. Dies sind nur einige der Probleme, die zusätzlich zu ihren charakteristischen Symptomen dazu beitragen können, einen epileptischen Anfall auszulösen.

Eine weitere große Gruppe von Krankheiten, die das Auftreten von Anfällen beeinflussen können, sind Krebsläsionen, die sich im Gehirn und Rückenmark entwickeln. Dabei handelt es sich um sehr gefährliche Fälle, die meist Tiere mittleren Alters betreffen. Ihre Diagnose ist schwierig, aber mit dem richtigen Engagement ist es möglich, die genaue Lage des Tumors zu bestimmen. Bei der Untersuchung kann sich herausstellen, dass es sich um eine metastatische Läsion aus einem anderen Teil des Körpers handelt, so dass bei der Behandlung auf mehrere Tumorherde geachtet werden muss.

Die letzte Ursache in dieser Gruppe sind degenerative Veränderungen im Hirnbereich; dies gilt für Hunde mittleren und höheren Alters mit charakteristischen altersbedingten Veränderungen im Nervensystem.

In vielen Fällen ist es trotz aller Versuche nicht möglich, die Ursache für die epileptischen Anfälle zu finden. Solche Tiere sind in der Regel weniger als fünf Jahre alt. Manchmal stellt sich heraus, dass andere Hunde aus demselben Wurf oder deren Eltern an einem ähnlichen Problem leiden. Wenn nachfolgende Untersuchungen keinen Hinweis auf die Ursache des Problems ergeben, wird eine solche Epilepsie als idiopathisch diagnostiziert.

Was kann bei Welpen Probleme verursachen?

Die Probleme, die zu Epilepsie führen können, sind zahlreich. Bei Welpen lässt sich diese Liste etwas eingrenzen. Die idiopathische Epilepsie ist charakteristisch für junge Tiere, ebenso wie die Epilepsie, die durch Entwicklungsstörungen, Entzündungen oder Vergiftungen verursacht wird. Auch die verschiedenen Arten von Unfällen, an denen junge Hunde beteiligt sind, dürfen nicht vergessen werden.

Und wie sieht die Epilepsie des Hundes bei erwachsenen Tieren aus?

Bei ihnen sind Herz-Kreislauf-Probleme, Krebs, Entzündungen und Stoffwechselveränderungen viel häufiger die Ursache für Epilepsie als bei Welpen. Es gibt auch intrakranielle Ursachen. Bei älteren Tieren hingegen müssen zusätzlich degenerative Veränderungen in Betracht gezogen werden.

Trotz der mehr oder weniger wahrscheinlichen Ursachen für die Entstehung von Epilepsie bei Hunden muss der Arzt bei der Diagnosestellung alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Auch wenn es Krankheiten gibt, die in bestimmten Altersgruppen häufiger auftreten, so macht der lebende Organismus doch gerne Überraschungen und Ausnahmen, die immer im Auge behalten werden müssen.

Wie erkennt man einen epileptischen Anfall bei einem Hund?

Die Symptome einer Epilepsie beim Hund können sehr vielfältig sein. Manchmal äußert sich die Krankheit nur durch das Zittern einzelner Muskeln - wir können dies als unkontrollierte Bewegungen der Pfote oder des Ohres oder rhythmisches Blinzeln der Augenlider beobachten. Manchmal kommt es auch zu Veränderungen im Verhalten des Hundes. In solchen Fällen erregen plötzliche Aggressivität, Bellen oder Heulen unsere Aufmerksamkeit. Es kommt auch vor, dass die Symptome völlig untypisch sind und ihren Ursprung im Verdauungstrakt haben. In diesem Fall erbricht der Hund oder erleidet plötzlichen Durchfall. Alle diese Symptome werden als fokale Epilepsie eingestuft. In schwereren Fällen betrifft die Störung jedoch den ganzen Körper.

Ein generalisierter epileptischer Anfall kann in vier Teile unterteilt werden. Zunächst gibt es eine Phase, die einen epileptischen Anfall beim Hund ankündigt - das Tier verändert deutlich sein Verhalten und wird unruhiger. Dieser Zustand kann mehrere Stunden, aber auch mehrere Tage andauern. Kurz vor dem Anfall kommt die nächste Phase - die Aura. Der Hund ist dann unruhig, findet seinen Platz nicht, ist abgelenkt und sucht gleichzeitig die Nähe des Menschen.

Die dritte Phase ist die Zeit des eigentlichen epileptischen Anfalls, der in Intensität und Dauer variiert. Das Tier verliert das Bewusstsein, zittert, spannt die Muskeln an oder macht unwillkürliche Bewegungen, die an Schwimmen erinnern. Der Hund kann auch sabbern, Kot absetzen oder urinieren. Nach dem Anfall folgt die postiktale Phase. Das Tier kommt dann wieder zu Bewusstsein, ist aber immer noch betäubt von dem Anfall und versucht, einen ruhigen und friedlichen Ort zum Ausruhen zu finden.

Ist es an der Zeit, den Arzt aufzusuchen?

Ein epileptischer Anfall ist nie angenehm - weder für den Hund noch für den Besitzer. Wenn Ihr Hund auch nur einen hat, sollten Sie so schnell wie möglich Ihren Tierarzt aufsuchen. Nicht jeder Anfall bei einem Hund ist ein epileptischer Anfall, daher wird der Tierarzt sorgfältig alle Einzelheiten des Anfalls erfragen, das Tier untersuchen, aber auch erste Blutproben entnehmen oder andere zusätzliche Untersuchungen empfehlen. Der diagnostische Prozess wird die Frage beantworten, was die Ursache für den Anfall war.

In solchen Fällen sollte die Konsultation nie aufgeschoben werden - auch wenn der Anfall nur kurz war und es dem Hund gut zu gehen scheint. Wir wissen nicht, wann der nächste Anfall auftritt, und er kann auch passieren, wenn wir nicht zu Hause sind. Denken Sie daran, dass Krampfanfälle nicht ohne Auswirkungen auf den Körper sind. Bleiben sie unkontrolliert, können sie zu einer Schwellung des Gehirns, zur Schädigung oder sogar zum Verlust von Nervenzellen oder zu Überhitzung führen.

Epilepsie beim Hund. Wie kann man helfen?

Zunächst wird Ihr Tierarzt Sie darüber aufklären, wie Sie sich im Falle eines erneuten Anfalls verhalten sollen, und Ihnen Medikamente verschreiben, um weitere Anfälle zu verhindern und so die normale Funktion Ihres Hundes wiederherzustellen. Solche Präparate sollten Sie immer bei sich tragen und dem Grundsatz folgen: Wo ein Hund ist, da sind auch Medikamente.

Sobald die Ursache des Problems festgestellt werden kann, wird der Arzt alles tun, um sie zu beseitigen. Dies ist jedoch nicht immer möglich. Wenn epileptische Anfälle häufiger als einmal im Monat auftreten, ist dies ein Zeichen dafür, dass mit einer täglichen medikamentösen Behandlung begonnen werden sollte.

Die Epilepsiebehandlung muss gewissenhaft, regelmäßig und unter enger ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Nicht nur die Medikamentenzeiten sollten eingehalten werden, sondern auch die Nachsorgetermine und regelmäßigen Untersuchungen.

Kann man zu Hause etwas tun?

Vor allem sollte man versuchen, dafür zu sorgen, dass immer jemand bei dem Hund ist. Ein epileptischer Anfall, der in Abwesenheit von Betreuungspersonen auftritt, kann sehr gefährlich sein.

Wenn die heraldische Phase eintritt, sollten Sie Ihren Hund noch besser im Auge behalten, damit Sie ihn vor unnötigen Schlägen während des Anfalls schützen können. Achten Sie zum Beispiel darauf, dass sich keine Stühle oder Tische in der Nähe befinden. Sie können Ihr Haustier auch auf ein weiches Bett legen.

pixel