ENTZÜNDUNG DES DRITTEN AUGENLIDS BEIM HUND - WIE KANN MAN SEINEM TIER HELFEN?

2022-12-28
ENTZÜNDUNG DES DRITTEN AUGENLIDS BEIM HUND - WIE KANN MAN SEINEM TIER HELFEN?

Die Tatsache, dass der Augapfel von zwei Augenlidern umgeben ist, ist für uns natürlich. Beim Hund ist das aber noch nicht alles - er verfügt über einen zusätzlichen Augenschutz in Form eines dritten Augenlids. Im gesunden Zustand ist nur ein kleiner Teil davon zu sehen, aber wenn ein Hund krank ist, ist das dritte Augenlid deutlich sichtbarer und bereitet den Pflegern Sorgen. Was kann man tun, wenn ein Hund unter einer Entzündung des dritten Augenlids leidet?

Was ist das dritte Augenlid?

Das dritte Augenlid ist auch als Flimmern bekannt. Es ist eine kleine Struktur, die wichtige Aufgaben zu erfüllen hat. Es kommt in der Nähe des unteren Augenlids vor, aber der größte Teil davon befindet sich im inneren Augenwinkel. Das Flimmern kann sich, wie jedes Augenlid, über den Augapfel bewegen. Diese Bewegung schützt nicht nur die Hornhaut, sondern trägt auch dazu bei, den Tränenfilm zu verteilen, der für die richtige Schmierung des äußeren Teils des Augapfels äußerst wichtig ist.

Eine der Strukturen der Amygdala - die Drüse des dritten Augenlids - hat eine weitere sehr wichtige Funktion: Sie produziert den wässrigen Anteil des Tränenfilms und sogar Immunglobuline, die Bestandteil der Tränen sind. Dies ist äußerst wichtig, um die Augenlider richtig zu befeuchten, Fremdkörper (z. B. Pollen), die in den Bindehautsack gelangen, auszuspülen und die Hornhaut zu nähren, zu glätten und zu schützen.

Wie sieht eine Entzündung des dritten Augenlids bei einem Hund aus?

Die häufigsten Symptome, die mit einer Entzündung des dritten Augenlids einhergehen, sind eine Rötung oder Schwellung sowie die Bildung von charakteristischen kleinen Papeln. Diese Symptome führen zu einer stärkeren Vorwölbung des dritten Augenlids. In der Regel sind auch die Bindehäute der oberen und unteren Augenlider entzündet. Die Augenlider selbst sind geschlossen und mit eitrigem oder serösem Ausfluss verschmutzt. All dies verursacht beim Hund Unbehagen, Juckreiz und sogar Schmerzen, so dass er sich die Pfoten an der Schnauze reibt oder versucht, sich an Teppichen, Möbeln oder Wänden zu reiben.

Entzündung des dritten Augenlids bei einem Hund - Ursachen

Bei einer Entzündung des dritten Augenlids bei Hunden können die Ursachen sehr vielfältig sein. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Differenzialdiagnose erforderlich.

1. Bakterielle, virale oder parasitäre Entzündungen:

Bei Entzündungen mit bakteriellem Hintergrund treten die Symptome meist auch in anderen Organen auf. Gleichzeitig können wir z. B. Nasenausfluss, Husten oder Fieber beobachten. Auch Entzündungen der Haut, der Gehörgänge oder des Zahnhalteapparats können zur Entstehung einer Bindehautentzündung beitragen. Leidet der Hund zusätzlich an endokrinen Störungen (z. B. Hypothyreose), können sich die Symptome deutlich verschlimmern.

Das Staupevirus ist in erster Linie für die virale Bindehautentzündung (einschließlich Entzündung des dritten Augenlids) beim Hund verantwortlich. Natürlich sind Funktionsstörungen im Bereich der Augen nicht das einzige Anzeichen für diese Krankheit, aber sie sind unübersehbar. Die Bindehaut ist sichtbar gerötet, während die Hornhaut undurchsichtiger wird und seröser Ausfluss aus den Bindehautsäcken fließt. Ähnliche Symptome treten auch bei der viralen Tracheobronchitis auf.

2. Reizung der Bindehaut:

Eine weitere Ursache für eine Bindehautentzündung kann eine Reizung der Bindehaut durch verschiedene Arten von Staub, Allergenen oder Staub sein. Auch eine niedrige Luftfeuchtigkeit, Wind und verschmutztes Wasser können reizend wirken.

Wenn das Allergen über einen längeren Zeitraum einwirkt, bilden sich auf dem dritten Augenlid an der Innenseite kleine Papeln, die die empfindliche Hornhautoberfläche weiter reizen. Mit der Zeit können sich auch an anderen Stellen der Bindehaut Papeln bilden. Eine solche Erkrankung ist eine papulöse Entzündung des dritten Augenlids beim Hund, und es ist immer notwendig, die Ursache für ihr Auftreten zu finden.

Auch ein unter die Augenlider gepresster Fremdkörper kann eine Entzündung verursachen. Im Sommer stellen Grashalme, die sich vor der Bindehaut oder knapp unter dem dritten Augenlid tarnen und das umliegende Gewebe stark reizen können, eine große Gefahr dar.

Irritationen müssen nicht immer von äußeren Faktoren herrühren. Manchmal ist der Organismus selbst schuld - missgebildete Augenlider (z. B. zum Augapfel hin aufgerollt), Wimpern (zur Hornhaut hin gerichtet oder eine zusätzliche Reihe von Wimpern, die zum Augapfel hin wachsen) sind angeborene Probleme, die sich im Welpenalter zeigen.

Bei kurzhäutigen Rassen ist die Form der Nase und der Nasenfalten ein großes Problem. Die Haare auf ihnen reizen sehr oft die Hornhaut und die Bindehaut, was die Tränenproduktion erhöht und eine Entzündung mit schleimigem oder eitrigem Ausfluss aus den Bindehautsäcken verursacht.

Brachycephale Rassen können auch ein Problem mit Lidschlag haben - in diesen Fällen trocknet die Hornhaut aus, weil die Augenlider sie nicht richtig befeuchten können. Probleme mit der Hydratation der Hornhaut treten auch auf, wenn die Zusammensetzung des Tränenfilms anormal und unzureichend ist, um die Hydratation konstant auf einem angemessenen Niveau zu halten.

3. Immunologische Hintergrunderkrankungen:

Manchmal funktioniert das Immunsystem eines Hundes nicht richtig und beginnt aus unbekannten Gründen, eine Reaktion gegen die Hornhaut oder die Aderhaut zu entwickeln. In solchen Fällen kann zum Beispiel die so genannte Psoriasis, ein Syndrom der chronischen immunvermittelten Keratokonjunktivitis, auftreten. Bei dieser Krankheit sind Hornhautveränderungen und schleimiger Ausfluss sehr charakteristisch. Das dritte Augenlid des Hundes hingegen verdickt sich ständig und verliert an der Außenseite seine rosa Farbe. Die Krankheit kann in verschiedenen Altersstufen des Hundes auftreten und wiederkehren.

Das Gleiche gilt für knotige granulomatöse Entzündungen des Epithels, der Hornhaut und der Bindehaut. Dabei handelt es sich um einzelne oder mehrere Knötchen, die u. a. im Bereich des Flimmers lokalisiert sein können. Die Knötchen sind rot oder sogar braun. Häufig kommt es auch zu einer Trübung und Schwellung der Hornhaut und in komplizierten Fällen zu einer klassischen Bindehautentzündung.

Eine weitere chronische Form der Entzündung ist die drainierende Bindehautentzündung. Dann bilden sich Membranen und die Bindehaut (einschließlich der Bindehaut des dritten Augenlids) verdickt und verhärtet sich stark. Die Krankheit kann nur die Augen betreffen, eine schwerwiegendere Variante tritt jedoch auf, wenn auch andere Schleimhäute betroffen sind.

Welche Behandlungsmodalitäten werden angewandt?

Die Behandlung hängt immer von der Ursache der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes ab. In jedem Fall ist es am wichtigsten, die Grunderkrankung zu behandeln. Daher werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um beispielsweise den Hormonhaushalt zu normalisieren, Dermatitis zu beseitigen oder die Entwicklung von Allergien einzuschränken. Manchmal kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, bei dem der Arzt die Form der Augenlider oder der Nase korrigiert oder überschüssige Wimpern entfernt.

Wenn ein Tierarzt eine Bindehautentzündung behandelt, wählt er in den meisten Fällen topische Tropfen. Es ist wichtig, dass diese Tropfen nicht allein verwendet werden, da vor ihrer Anwendung unter anderem eine Untersuchung zur Beurteilung der Qualität und Quantität der Tränensekretion sowie des Zustands der Hornhaut durchgeführt werden muss. Manchmal ist es auch notwendig, Kulturen oder andere diagnostische Tests durchzuführen.

Die Therapie immunologischer Erkrankungen zielt leider nur darauf ab, die Krankheit vorübergehend zu stoppen oder zu verlangsamen. Im Falle der Schuppenflechte ist es unser Ziel, durch die Behandlung des Hundes sein Augenlicht zu erhalten. Die verabreichten Tropfen müssen systematisch angewendet werden. Regelmäßige Konsultationen mit dem Tierarzt sind notwendig, um das richtige Behandlungsschema zu wählen und es laufend zu korrigieren. Manchmal verschreibt der Tierarzt auch geeignete Medikamente in Form von subkonjunktivalen Injektionen. Die strikte Einhaltung der Empfehlungen ist für ein angenehmes Leben des Hundes und für ein gutes Sehvermögen unerlässlich.

Im Falle der drainierenden Vaskulitis ist es ähnlich. Auch hier werden Tropfen als erste und wichtigste Therapie eingesetzt. Aber auch allgemein wirkende Präparate sind nicht ausgeschlossen. Manchmal ist dies die einzige Möglichkeit, Ergebnisse zu erzielen und den Zustand des Hundes zu verbessern.

Gibt es Hausmittel gegen Flimmern?

Wenn das dritte Augenlid eines Hundes erkrankt ist, reichen Hausmittel möglicherweise nicht aus. In den meisten Fällen ist es notwendig, die richtigen Tropfen zu wählen - antibiotisch, entzündungshemmend oder einfach feuchtigkeitsspendend - und es liegt in der Verantwortung des Pflegers, sie regelmäßig und recht häufig anzuwenden.

Nicht minder wichtig ist jedoch die Hygiene im Augenlidbereich. Alle Sekrete und Ausscheidungen müssen regelmäßig entfernt werden, um zu verhindern, dass sie sich im inneren Augenwinkel oder auf den Augenlidern ablagern.

Diese Pflege kann mit einem mit Kochsalzlösung oder z. B. Schwarztee-Essenz befeuchteten Wattepad durchgeführt werden.

Drittes Augenlid beim Hund - Zusammenfassung

Die Amygdala ist eine kleine Struktur, aber ihre Entzündung kann ein Haustier stark belasten. Der richtigen Behandlung muss eine sorgfältige Diagnose vorausgehen, denn nur mit gut gewählten Medikamenten lassen sich die Beschwerden lindern und eine schnelle Genesung Ihres Tieres erreichen. In einigen Fällen kann zusätzlich ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um die müden Augen unseres Haustieres zu lindern. Die Behandlung ist oft eine Herausforderung für das Pflegepersonal, da in der Regel recht häufig Augentropfen verabreicht werden müssen. Oft ist dies jedoch der einzige Weg, denn unsere Bemühungen werden sich in einer Verbesserung der Sehkraft unseres Hundes niederschlagen.

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